Bücher Wenner
Pierre Jarawan liest aus DIE FRAU IM MOND
03.09.2025 um 19:30 Uhr
Krankheitskonstruktionen und Krankheitstreiberei
Die Renaissance der soziologischen Psychiatriekritik
von Michael Dellwing, Martin Harbusch
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
E-Book / PDF
Kopierschutz: PDF mit Wasserzeichen

Hinweis: Nach dem Checkout (Kasse) wird direkt ein Link zum Download bereitgestellt. Der Link kann dann auf PC, Smartphone oder E-Book-Reader ausgeführt werden.
E-Books können per PayPal bezahlt werden. Wenn Sie E-Books per Rechnung bezahlen möchten, kontaktieren Sie uns bitte.

ISBN: 978-3-531-18784-6
Auflage: 2013
Erschienen am 27.08.2013
Sprache: Deutsch
Umfang: 410 Seiten

Preis: 35,96 €

35,96 €
merken
zum Hardcover 49,99 €
Biografische Anmerkung
Inhaltsverzeichnis
Klappentext

Dr. Michael Dellwing ist wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl Makrosoziologie der Universität Kassel.Martin Harbusch ist Doktorand am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel.



Geschichte der Psychiatrie. - Gesellschaftliche Zuschreibungen.



Die Psychiatrie gehörte einmal zu den prominentesten Zielen soziologischer Kritik: Die Subjektivierung und Verkörperlichung von Interaktionsproblemen als objektive "Krankheitszustände" konnte aus soziologischer Perspektive lange nur als simplistische Verkürzung komplexer sozialer Prozesse auffallen. Diese Kritik ist seit den achtziger Jahren eingeschlafen: Einerseits erlebte die Kritische Thematisierung, auf der sie stand, einen Niedergang, andererseits solidifizierte sich die somatische Psychiatrie zunehmend. Vor allem im Kernland der psychiatrischen Selbstverständlichkeit, den Vereinigten Staaten, bröckelt diese Solidität. Nicht nur hat eine wiedererwachende Soziologie neue Popularität gewonnen und eine Reihe neuer Klassiker produziert, die Medikalisierung als pragmatischen Prozess der Zuschreibung von Krankheitsrollen untersucht, ohne mit dieser Thematisierung weiter weitläufige Herrschaftskritik zu verbinden. Seit Mitte der neunziger Jahre sind zudem zunehmend kritische Stellungnahmen innerhalb der Psychiatrie aufgekommen, die von den angeblichen wissenschaftlichen Nachweisen somatischer Krankheitszustände, ihren gehirn- und hormonzentrierten Ätiologien und dem Sinn der medikamentzentrierten Reaktionen auf sie nicht mehr überzeugt sind. Der vorliegende Band greift mit Originalbeiträgen nordamerikanischer, britischer und israelischer AutorInnen diese etablierte Herausforderung somatisch-psychiatrischer Selbstverständlichkeiten auf. Sie verbindet diese mit deutschsprachigen Originalbeiträgen, in denen Krankheitszuschreibungen wieder soziologisch als Elemente in komplexen Prozessen der Aushandlung sozialer Realität verstanden werden. Damit sucht sie einen neuerlichen Ausweg aus der vereinfachenden, aber auch vor allem im Alltag weit verbreiteten Position, es handele sich um die Erkenntnis von "wahrer Krankheit". ¿


andere Formate