Im Mittelpunkt der Publikation steht das Konzept der Entwicklungsaufgaben, das einen zentralen Stellenwert innerhalb der Bildungsgangtheorie einnimmt und dort benutzt wird, um Bildungsprozesse in institutionellen Kontexten ("Bildungsgänge") allgemein zu beschreiben, sie empirisch zu erforschen und zugleich schulische Lernprozesse praktisch zu unterstützen und zu verbessern. Der erste Teil des Bandes enthält programmatische Aufsätze zu den Grundbegriffen der Theorie sowie zur Entstehung, Rezeption und Kritik des Entwicklungsaufgabenkonzepts. Im zweiten Teil folgen Überlegungen zum Verhältnis von Entwicklungsaufgaben und Bildungsgang sowie zur didaktischen Anschlussfähigkeit des Konzeptes.
Die Entstehung und Entwicklung der Bildungsgangtheorie.- 1: Theorieentwicklung.- Entwicklungsaufgaben bei Havighurst.- Der Bildungsgang.- Brauchen wir eine Bildungsgangforschung? Grundbegriffliche Klärungen.- Entwicklungsaufgaben in der Bildungsgangtheorie.- Was ist Bildungsgangdidaktik?.- 2: Variationen und Konfrontationen.- Entwicklungsaufgaben, Habitus und Professionalisierung von Lehrerinnen und Lehrern.- Der Bildungsgang als Doppelte Statuspassage.- Lernen in Lebenswelten - für eine Reorganisation der Bildungsgangtheorie.- Zum Gegenstand der Bildungsgangforschung - empirische Fragestellungen für eine Theorie "subjektiver Entwicklungsaufgaben".- "Ich bin sehr leise gewesen" - Subtile Bewältigungsmuster von Entwicklungsaufgaben im Lebenslauf.- Entwicklungsaufgaben, Lernen und Subjekt.- 3: Fachdidaktische Perspektiven.- Bildung im Medium der Naturwissenschaften.- Historisches Denken als Entwicklungs-Hilfe und Entwicklungs-Aufgabe. Überlegungen zum Geschichtslernen im Bildungsgang.- Produktive Krisen inszenieren. Wie das genetische Prinzip Jugendliche mit Politik sowie Bildungsgang- mit Lehrkunstdidaktik verschwistern kann.- Schluss.- Ansätze zu einer Topographie der Bildungsgangtheorie.- Verzeichnis der Autorinnen und Autoren.
Matthias Trautmann ist Postdoktorand am Graduiertenkolleg "Bildungsforschung" in Hamburg.