Der Bonner Kongress der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft vom 4. bis 7. Oktober 1977 hatte ein doppeltes Ziel: er sollte zum einen dazu beitragen, das Ver hältnis der Disziplin zur politischen Praxis in einem umfassenden Sinne klären zu hel fen, er sollte zum anderen in der Bundeshauptstadt den direkten Kontakt zu dieser politischen Praxis suchen und herstellen. Ob beides angesichts bestehender, durchaus auch bekannter Schwierigkeiten gelungen ist, mag hier dahingestellt sein. Für die Zu sammenstellung dieses nunmehr fünften Sonderheftes der PVS aus Anlaß eines wissen schaftlichen Kongresses aber blieben diese Absichten zugleich Kriterium der Auswahl für die aufzunehmenden Beiträge. Diese Auswahl der Beiträge gestaltete sich noch schwieriger als schon bei den vor ausgegangenen Sonderheften. Die außerordentlich starke Beteiligung am Kongreß zog eine nahezu nicht mehr bewältigbare Flut von Referaten und Arbeitspapieren - durch aus unterschiedlicher Qualität - nach sich. Eine Gesamtdokumentation des Kongresses schied so schon aus Gründen des Umfangs von vornherein aus. Das von Verstand und Beirat der DVPW eingesetzte Redaktionskollegium (dem die Herren Böhret, Haungs, Junne und der Herausgeber angehörten) entschied sich deshalb, aus allen Arbeitsgrup pen maximal zwei Beiträge auszuwählen, die den primären Absichten des Kongresses am ehesten entsprachen. Dabei wurden die Vorschläge der Arbeitsgruppen, wo immer dies irgend möglich war, berücksichtigt. Lediglich die Arbeitsgruppe ,Entwicklungs politik', deren Kongreßdiskussionen nicht auf fertige Referate zurückgegriffen hatten, verzichtete auf Repräsentation im vorliegenden Bande.
Rede zur Eröffnung des wissenschaftlichen Kongresses der Deutschen Vereinigung für Polititische Wissenschaft.- Politische Wissenschaft und politische Praxis.- Das Verhältnis von Wissenschaft und Politik aus der Sicht des Politikers.- I. Arbeitsgruppe: Politische Praxis als normatives Problem.- Selbstbestimmung als Prinzip politischer Praxis.- Strategien der Humanität: Öffentliche Entscheidungsfindung als methodischer Kommunikationsprozess.- II. Arbeitsgruppe: Organisations- und Verwaltungsreform.- Evaluierung von Organisations- und Verwaltungsreformen.- Die Reform des öffentlichen Dienstes als Dilemma von Wissenschaft und Praxis.- III. Arbeitsgruppe: Wirtschaftspolitik.- Staatliche Ordnungspolitik und industrielle Beziehungen.- Die sozialen Kosten einer modernisierten Volkswirtschaft: Arbeitslosigkeit und gesellschaftliche Desintegration.- IV. Arbeitsgruppe: Bildungspolitik, Bildungsverwaltung, Forschungspolitik.- Zum Verhältnis von Aufgabe, Struktur und Interessen in der Forschungspolitik.- Politik und Verwaltung im Bildungsbereich.- V. Arbeitsgruppe: Gesundheitspolitik, Sozialpolitik.- Prävention als Aufgabe der Gesundheitspolitik - Überlegungen zur Umgestaltung der Arbeitgeberbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung.- VI. Arbeitsgruppe: Internationale Wirtschaftsbeziehungen.- Die Bundesrepublik Deutschland - Eine 'Economie Dominante' in Westeuropa?.- Weltwirtschaftsinnenpolitik versus nationale Außenwirtschaftspolitik.- VII. Arbeitsgruppe: Verfassungspolitik.- Gegenwartsprobleme der Verfassungspolitik und der Beitrag der Politikwissenschaft.- VIII. Arbeitsgruppe: Lokalpolitik.- Thesen zur Distanz zwischen der 'lokalen Politikforschung' und dem kommunalen politisch-administrativen System.- Perspektiven einer praxisnahen lokalenPolitikforschung.- IX. Arbeitsgruppe: Umweltschutz.- Blauer Himmel über den Industriestädten - eine optische Täuschung.- Wirtschaftswachstum und umweltpolitische Problemlösungskapazität.- X. Arbeitsgruppe: Politischer Unterricht.- Politikwissenschaftliche Forschung, Didaktik und politischer Unterricht.- Politikwissenschaftliche Kriterien in der Politischen Didaktik.- XI. Arbeitsgruppe: Massenkommunikation.- Neue elektronische Medien: Chancen einer emanzipatorischen Telekommunikation.- Zum Stand der politikwissenschaftlich relevanten Massenkommunikationsforschung in der Bundesrepublik Deutschland.- XII. Arbeitsgruppe: Außenpolitik, Internationale Politik.- Personelle und institutionelle Anpassung des Auswärtigen Amtes an den Strukturwandel in der Außenpolitik.- Außenpolitische Forschung im Spannungsfeld zwischen Praxisbezug, Praxisrechtfertigung und Praxiskritik.