Wer das Publikationsgeschehen etwas genauer verfolgt, kann leicht eine immer mehr ansteigende Zunahme an sprachorientierten Themen bemerken. Sie begann in den verschiedenen Ländern unterschiedlich früh, bildet aber heute einen deutlich abzuheben den Sektor intellektueller Erkenntnis- und Aussageaktivität. Arbeiten von allgemein kulturbezogener Interessenrichtung stehen neben Arbeiten speziell sprachorientierter Sicht und es treten, bisweilen, sogar Arbeiten mit spezifisch sprachwissenschaftlicher Intention hinzu. Das ergibt ein zur Zeit vielfältig bestelltes Feld, in dem sich ein wach werdendes Interesse an einem offenbar wichtigen Gegenstand abbildet. Es ist einsichtig, daß es hierbei im ganzen hauptsächlich um Fragen der Be deutung geht: haben doch diese Fragen schon von frühester Zeit an den eigentlichen Ansatz- und Begründungspunkt flir sprachbezogene überlegungen gebildet, wie man in jeder Geschichte der Philosophie, an neueren philosophischen Entwicklungen und, nicht zuletzt, an Bemühungen um die Anwendung sprachlicher Erkenntnisse feststellen kann. Die überragende Rolle von Bedeutungsphänomenen, besonders von solchen im Rahmen des Funktionierens der Sprachen in gesellschaftlichen Zusammenhängen, ist schließlich in Wissenschaften wie der Psychologie, Soziologie, Politologie, Literaturwissenschaft oder der Kunstwissenschaften, ja sogar der Medizin deutlich geworden. Der weite Bereich auch außersprachlicher Kommunikation, die auf kommunikativem Verhalten nach bedeutungs tragenden Verhaltensschemata beruht, schließt sich an.
1. Die Bedingungen einer wissenschaftlichen Semantik.- 1.1. Die Situation der Semantik.- 1.2. Die Bedeutung und die Wahrnehmung.- 1.3. Bedeutungsganze und natürliche Sprachen.- 1.4. Die hierarchischen Sprachebenen.- 2. Die elementare Struktur der Bedeutung.- 2.1. Kontinuitäten und Diskontinuitäten.- 2.2. Erste Konzeption der Struktur.- 2.3. Konjunktion und Disjunktion.- 2.4. Die elementaren Strukturen.- 2.5. Die semantischen Achsen.- 2.6. Die Relation.- 2.7. Die Sem-Artikulationen.- 2.8. Die Modi der Sem-Artikulation.- 2.9. Form und Substanz.- 2.10. Die Seme und die Lexeme.- 2.11. Zweite Definition der Struktur.- 2.12. Die Ganzheit und die Teile.- 3. Sprache und Rede.- 3.1. Bedeutung und Kommunikation.- 3.2. Sem-Systeme.- 3.3. Seme und Lexeme.- 3.4. Der Plan der Rede.- 3.5. Manifestation der Relationen.- 4. Die manifestierte Bedeutung.- 4.1. Das Semem.- 4.2. Die Kern-Figuration.- 4.3. Die Klasseme.- 4.4. Die instrumentalen Begriffe.- 5. Die semiologische Ebene.- 5.1. Ansätze und Annäherungen.- 5.2. Der Status des Semiologischen.- 5.3. Die Möglichkeiten der semiologischen Beschreibung.- 6. Die Isotopie der Rede.- 6.1. Die Heterogeneität der Rede.- 6.2. Das metasprachliche Funktionieren der Rede.- 6.3. Die Bedingungen für die Etablierung der Isotopie.- 6.4. Die mehrdeutige Rede.- 7. Die Organisation des semantischen Universums.- 7.1. Das immanente Universum der Bedeutung.- 7.2. Das manifestierte Universum der Bedeutung.- 7.3. Die Rede.- 8. Die Beschreibung der Bedeutung.- 8.1. Manifestation und Rede.- 8.2. Die diskursive Manifestation.- 8.3. Figurative und nichtfigurative Manifestation.- 9. Die Beschreibungsprozeduren.- 9.1. Die Konstituierung des Korpus.- 9.2. Die Normalisierung.- 9.3. Die Konstruktion.- 10. Überlegungen zu den aktantiellen Modellen.- 10.1. ZweiBeschreibungsebenen.- 10.2. Die Aktanten in der Linguistik.- 10.3. Die Aktanten des russischen Volksmärchens.- 10.4. Die Aktanten des Theaters.- 10.5. Die aktantielle Kategorie "Subjekt" vs "Objekt".- 10.6. Die aktantielle Kategorie "Adressant" vs "Adressat".- 10.7. Die aktantielle Kategorie "Adjuvant" vs "Opponent".- 10.8. Das mythische Aktanten-Modell.- 10.9. Die "thematische" Investierung.- 10.10. Die ökonomische Investierung.- 10.11. Aktanten und Akteure.- 10.12. Die Energetik der Aktanten.- 10.13. Das aktantielle Modell und die psychoanalytische Kritik.- 10.14. Die aktantiellen Modelle der Psychoanalyse.- 11. Auf der Suche nach den Transformationsmoaellen.- 11.1. Reduktion und Strukturierung.- 11.2. Interpretationen und Definitionen.- 11.3. Das Transformationsmodell und das Psychodrama.- 12 Ein Probestück der Beschreibung.- 12.1. Allgemeine Prinzipien.- 12.2. Die Existenz als Milieu.- 12.3. Die Existenz als Einsatz.- 12.4. Vergleich und Auswahl der Modelle.- 12.5. Die dialektische Konzeption der Existenz.- Register der angeführten Autoren.