Die Seine mit ihren Quais, Notre Dame, die unverwechselbare Stadtsilhouette - es gibt einen Mythos von Paris, den die Stadt selbst hervorgebracht hat und der ein Teil ihrer Wirklichkeit geworden ist. In seinem Buch Der Mythos von Paris, 1993 erstmals erschienen, ein Klassiker der Paris-Literatur, unverzichtbares Standardwerk für Generationen von Romanistikstudent/inn/en und Frankreichliebhaber/inne/n, geht der renommierte Literaturwissenschaftler Karlheinz Stierle der Entstehung dieses Stadtbewusstseins auf den Grund. Er erzählt erstmals und in beeindruckender Vollständigkeit die Geschichte der Paris-Literatur von der Spätaufklärung bis ins 20. Jahrhundert mit Balzac, Victor Hugo und Charles Baudelaire, aber auch mit deutschen Wahlparisern wie Börne oder Heine. Zugleich führt er seine Leser in diesem fast 1000seitigen Kompendium durch die Pariser Stadtlandschaften, eröffnet ihnen ein Panorama von Straßen, Plätzen, Räumen und unvergesslichen Typen.
»Alles andere als ein intellektueller Reiseführer - obwohl der Leser von manchem Kapitel auch in diesem Sinne profitieren kann. Es ist eine Bilder- und Bewußtseinsgeschichte der Stadt Paris und damit des modernen Großstadtmenschen schlechthin; ein Geschichtsbuch von einer soIchen Materialfülle, das es unmöglich ist, davon auch nur annähernd einen zusammenfassenden Begriff zu geben« Wolfgang Matz, Die Zeit
Karlheinz Stierle, geb. 1936, ist emeritierter Professor für Romanische Literaturen und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz sowie Honorarprofessor an der Universität des Saarlands. Neben Arbeiten zur Paris-Darstellung verfasste er unter anderem Monographien zu Dante, Petrarca und Montaigne.