Seit Monaten fragt man sich in Deutschland, nein, in ganz Europa: Was wollen die Briten? Was treibt sie um? Wissen sie überhaupt, was sie wollen? Und warum eigentlich wird der Brexit seitens seiner Befürworter mit diesem Furor und dieser Vehemenz betrieben? Auf all diese Fragen gibt es keine schnellen Antworten, und auch Ferndiagnosen helfen hier nicht weiter. Wer wissen will, was diese historische Zäsur für die Briten - und für uns - bedeutet, müsste sich vor Ort begeben und mit ihnen sprechen - oder Tuvia Tenenbom auf seiner Reise durch Großbritannien begleiten.
Auf seiner Fahrt, die ihn über viele Monate durch das Vereinigte Königreich führte, sprach er mit Lords und Ladies, Politprofis und Pub-Philosophen, mit Immobilienhaien und Habenichtsen, Geistesgrößen und Geistlichen, mit Brexiteers und Leave-Gegnern, Gangstern und Beauty Queens, mit Antisemiten und Moslems, mit Wissenschaftlern, Studenten, Migranten u.v.m., unter ihnen Nigel Farage, Jeremy Corbyn, Jürgen Klopp und Ian Rankin.
Die Antworten, die Tuvia Tenenbom ihnen entlocken konnte, zeichnen nicht nur ein erhellendes Stimmungsbild der englischen Gesellschaft, sondern zeigen auch, dass sie zutiefst gespalten ist und erbittert um ihre Identität und ihre Zukunft kämpft.
Tuvia Tenenbom, 1957 in Tel Aviv geboren, stammt aus einer deutschjüdisch-polnischen Familie und lebt seit 1981 in New York. Er studierte u. a. englische Literatur, angewandte Theaterwissenschaften, Mathematik und Computerwissenschaften sowie rabbinische Studien und Islamwissenschaften. Er arbeitet als Journalist, Essayist und Dramatiker und schreibt für zahlreiche Zeitungen in den USA, Europa und Israel, darunter für DIE ZEIT. 1994 gründete er das Jewish Theater of New York. Zuletzt erschienen die Bestseller Allein unter Deutschen (2012), Allein unter Juden (2014), Allein unter Amerikanern (2016), Allein unter Flüchtlingen (2017) sowie Allein unter Briten (2020).