Prix Goncourt des Lycéens 2004 - Grand Prix des Lectrices de Elle 2005 - 200.000 verkaufte Exemplare in FrankreichAls Einzelkind hat es Philippe nicht leicht. Schmächtig ist er, nicht der talentierte, kräftige Sohn, den seine Eltern - beide begeisterte Sportler - gern gehabt hätten. Auch der große Bruder, den er sich in seinen Tagträumen herbeiphantasiert, kann nicht helfen: Kein Stolz, nur Enttäuschung und Leere liegen im Blick des Vaters.Philippe ist 15, als ihm Louise, eine enge Freundin der Familie, ein über lange Jahre gehütetes Geheimnis enthüllt. Die Grimberts sind Juden. Und sie haben das Leben im besetzten Paris keineswegs so unbeschadet und ereignislos überstanden, wie sie ihren Sohn glauben machen wollen. Behutsam wird Philippe an eine vor seiner Geburt liegende, von allen verdrängte Vergangenheit herangeführt, in der es den großen Bruder seiner Phantasie tatsächlich gegeben hat.Jetzt - fast 50 Jahre später - hat sich der Autor Philippe Grimbert entschieden, die bewegende Geschichte seiner Familie aufzuschreiben.Philippe Grimberts preisgekrönter autobiographischer Roman, in Frankreich ein Bestseller, erzählt aus der Sicht eines Nachgeborenen die dramatische Geschichte einer jüdischen Familie - seiner Familie, in der den drängenden Gefühlen von Verlust und Schuld mit Anpassung und Schweigen begegnet wird. Grimbert stellt dagegen die Konfrontation. Damit die Lebenden die Last der Vergangenheit tragen können und die Toten nicht ein zweites Mal getötet werden.»Als Einzelkind hatte ich lange Zeit einen Bruder. Schöner als ich, stärker als ich. Einen älteren Bruder, erfolgreich und unsichtbar.«
Philippe Grimbert wurde 1948 in Paris geboren und lebt dort als Autor und Psychoanalytiker. Er erforscht an den beiden Instituten Médico-Éducatifs in Asnières und Colombes autistische und psychotische Heranwachsende.