Die Hauptfigur dieses Briefromans, der international renommierte Gelehrte Alexander Gideon, hat mit einer vergleichenden Studie zum Thema Faschismus von sich reden gemacht und verkörpert als problematischer Charakter eben den Typus, den er selber kritisch durchleuchtet. Ein leidvolles Porträt der israelischen Wirklichkeit, wäre da nicht Boas. Der Junge entwickelt sich zum hoffnungsvollen Neuling in dieser Welt, während seine Eltern noch die Black Box, den Flugschreiber ihrer abgestürzten Träume, entziffern.
Amos Oz wurde am 4. Mai 1939 in Jerusalem geboren und starb am 28. Dezember 2018 in Tel Aviv. 1954 trat er dem Kibbuz Chulda bei und nahm den Namen Oz an, der auf Hebräisch Kraft, Stärke bedeutet. Amos Oz war Mitbegründer und herausragender Vertreter der seit 1977 bestehenden Friedensbewegung Schalom achschaw (Peace now) und befürwortete eine Zwei-Staaten-Bildung im israelisch-palästinensichen Konflikt. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1992, dem Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main 2005 und dem Siegfried Lenz Preis 2014. Sein bekanntestes Werk Eine Geschichte von Liebe und Finsternis wurde in alle Weltsprachen übersetzt und 2016 als Film adaptiert.
Ruth Achlama, geboren 1945 in Quedlinburg, studierte Rechtswissenschaft in Heidelberg und Bibliothekswissenschaft in Jerusalem. Heute ist sie hauptberuflich als freie Übersetzerin tätig und lebt in Tel Aviv.