Herbert Marcuse wurde am 19. Juli 1898 in Berlin geboren. Marcuse studierte zwischen 1918 und 1922 in Berlin und Freiburg. Nach seiner Promotion über den deutschen Künstlerroman war er im Berliner Buchhandel und Verlagswesen tätig, bevor er ab 1928 sein Philosophiestudium bei Edmund Husserl und Martin Heidegger in Freiburg fortsetzte. Aufgrund von Hitlers Machtübernahme scheiterte sein Vorhaben, bei Max Horkheimer in Frankfurt zu habilitieren. 1933 emigrierte Marcuse in die Schweiz und ein Jahr später nach New York, wo er eine Stelle am ebenfalls übergesiedelten Institut für Sozialforschung antreten konnte und zu einem Mitbegründer der Kritischen Theorie wurde. Nach dem Krieg kehrte Marcuse vorerst nicht nach Europa zurück und lehrte an verschieden renommierten Universitäten der USA, wo er viele seiner großen Werke verfasste. Später lehrte er im Rahmen einer außerordentlichen Professur auch an der Freien Universität Berlin. Herbert Marcuse starb am 29. Juli 1979 in Starnberg.
Herbert Marcuses Vernunft und Revolution bietet eine durch ihre Klarheit und Werkkenntnis immer noch bestechende Einführung in das philosophische System Hegels und spürt zugleich dessen bahnbrechendem Einfluss auf die Entwicklung der Gesellschaftstheorie nach. Marcuse rekonstruiert das maßgeblich durch Hegel geprägte sozialphilosophische und sozialwissenschaftliche Denken des 19. und 20. Jahrhunderts und widerlegt dabei die immer wieder geäußerte These, Hegel sei ein Theoretiker der Restauration und ein Ideologe des Obrigkeitsstaats totalitärer Prägung gewesen. Für Marcuse ist er vielmehr ein Denker der Vernunft, des Fortschritts und der Freiheit. Ein Klassiker der Hegel-Literatur!