Koselleck untersucht in verschiedenen Durchgängen geschichtliche Zeiterfahrungen und Zeitbegriffe. Dabei wendet er sich vor allem unserer Neuzeit zu, zieht aber immer wieder Vergleiche mit früheren Perioden. Methodisch wird dabei auf sozialgeschichtliche Daten zurückgegriffen, in erster Linie werden aber Sprachzeugnisse analysiert, um die darin enthaltenen Zeiterfahrungen und -begriffe aufzudecken und miteinander zu vergleichen. Die Semantik liefert strenge Indizien, um dem Wandel der Geschichte und mit ihr den Veränderungen geschichtlicher Zeiten auf die Spur zu kommen. Koselleck liefert in dem vorgelegten Band Bausteine zu einer Theorie geschichtlicher Zeiten.
Vergangene Zukunft der frühen Zeitlichkeit. Ein Beitrag zur historiographischen Neuzeit. Historia Magistra Vitae. Über die Auflösung des Topos im Horizont neuzeitlich bewegter Geschichte. Historische Kriterien des neuzeitlichen Revolutionsbegriffs. Geschichtliche Prognosen in Lorenz v. Steins Schrift zur preußischen Verfassung. Begriffsgeschichte und Sozialgeschichte. Geschichte, Geschichten und formale Zeitstrukturen. Darstellung, Ereignis und Struktur. Der Zufall als Motivationsrest in der Geschichtsschreibung. Standortbindung und Erschließung der geschichtlichen Welt. Zur historisch-politischen Semantik asymmetrischer Gegenbegriffe. Über die Verfügbarkeit der Geschichte. Terror und Traum. Methodologische Anmerkungen zu Zeiterfahrungen im Dritten Reich. >Neuzeit<. >Zur Semantik moderner Bewegungsbegriffe<. Erfahrungsraum und Erwartungshorizont - zwei historische Kategorien.
Reinhart Koselleck (1923–2006), Professor in Bochum, Heidelberg und Bielefeld, Mitglied zahlreicher Akademien und Kollegien. Bahnbrechende Studien zur Geschichte der europäischen Aufklärung, zur Theorie der Geschichte und zur Begriffsgeschichte.