Dennis Gastmann, geboren 1978 in Osnabrück, hat alle Kontinente bereist - als Schriftsteller, Filmemacher und 'Guerilla-Korrespondent' der ARD-Auslandsmagazine. Er reiste 'Mit 80.000 Fragen um die Welt' (2011), begegnete Heiligen und Hexern, Asketen und Oligarchen, und wanderte zu Fuß über die Alpen, um seine Sünden zu büßen ('Gang nach Canossa', 2012). Seine Reportagen wurden mehrfach preisgekrönt und dreimal für den Grimme-Preis nominiert. Für den 'Atlas der unentdeckten Länder' (2016) besuchte er die letzten unbekannten Orte der Erde, für 'Der vorletzte Samurai' (2018) erkundete er Japan. Zuletzt erschien 'Dalee', sein erster Roman. Dennis Gastmann lebt in Hamburg und arbeitet in der ganzen Welt.
Es ist ein großes Wagnis. Ein rostiger Dampfer mit einer ganzen Elefantenherde im Bauch sticht in Kalkutta in See und nimmt Kurs auf die Andamaneninseln. An Bord sind auch der junge Bellini, seine Familie und ihr Arbeitselefant Dalee. Indien ist gerade unabhängig geworden, und sie lassen alles hinter sich, um auf dem fernen Archipel ein neues Leben zu beginnen. Keiner von ihnen ahnt, was sie dort erwartet: undurchdringlicher Dschungel, schwer berechenbare ehemalige Häftlinge eines britischen Kolonialgefängnisses und ein märchenhaft reicher Unternehmer, der nicht hält, was er verspricht. Hier soll Bellini das altehrwürdige Handwerk des Mahuts, des Elefantenführers erlernen.
Der Elefant wird bald zum engsten Gefährten des Jungen, er reitet auf seinem Rücken und schwimmt sogar mit ihm im Meer. Doch die Zeit vergeht, und Dalee wird mit dem Alter sonderbar, launenhaft und gefährlich. Er scheint das Gedächtnis zu verlieren - eine Katastrophe für die Familie.
Man sagt, ein Elefant vergisst nie. Aber was, wenn doch?