Vladimir Nabokov hielt nichts von Meinungsliteratur. Romane, Erzählungen, Dramen, Gedichte, die vor allem philosophische, politische oder ästhetische Meinungen illustrieren und propagieren, konnten seiner Verachtung ziemlich sicher sein. Das aber heißt nicht, dass er selber ohne Meinung war. Er hatte sie durchaus, und zwar sehr entschiedene, manchmal geradezu rabiate. Als mit der amerikanischen Veröffentlicheung mit der "Lolita" 1958 plötzlich der Weltruhm über ihn kam, begannen sich die Medien für seine Person zu interessieren.
Nabokov entwickelte rasch die Technik, einerseits die Neugier Fremder mit der gebotenen Höflichkeit entgegenzukommen, andererseits aber Zudringlichkeiten einen Riegel vorzuschieben. Vor allem gab er bald nur noch schriftlich Interviews. Die zweiundzwanzig besten aus dem Jahrzehnt zwischen 1962 und 1972 hat er selber aus seinen eigenen Aufzeichnungen zu einem Buch zusammengestellt, ergänzt durch eine Reihe von literarischen Essays, Briefen an die Presse und fünf Aufsätzen aus dem Gebiet seiner anderen Leidenschaft, der Schmetterlingskunde. Dieses Buch liegt hier erstmals in deutscher Sprache vor.
Vladimir Nabokov wird am 22. April 1899 in St. Petersburg geboren. Nach der Oktoberrevolution flieht die Familie 1919 nach Westeuropa. 1919-1922 in Cambridge Studium der russischen und französischen Literatur. 1922-1937 in Berlin, erste Veröffentlichungen, meist unter dem Pseudonym W. Sirin. 1937-1940 nach der Flucht aus Nazideutschland in Südfrankreich und in Paris, seit 1940 in den USA. 1961-1977 wohnt Nabokov im Palace Hotel in Montreux. Er stirbt am 2. Juli 1977.
Dieter E. Zimmer, geb. 1934, war freier Autor und Übersetzer. Von 1959-1999 war er Redakteur bei DIE ZEIT, davon 1973-1977 Leiter des Feuilletons, danach als Wissenschaftsjournalist mit den Schwerpunkten Psychologie, Biologie, Medizin und Linguistik. Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen erhielt er den Preis für Wissenschaftspublizistik der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Bei Rowohlt war er u. a. als Herausgeber und Übersetzer für die Nabokov-Gesamtausgabe verantwortlich. Dieter E. Zimmer starb 2020 in Berlin.
Dieter E. Zimmer, geb. 1934, war freier Autor und Übersetzer. Von 1959-1999 war er Redakteur bei DIE ZEIT, davon 1973-1977 Leiter des Feuilletons, danach als Wissenschaftsjournalist mit den Schwerpunkten Psychologie, Biologie, Medizin und Linguistik. Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen erhielt er den Preis für Wissenschaftspublizistik der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Bei Rowohlt war er u. a. als Herausgeber und Übersetzer für die Nabokov-Gesamtausgabe verantwortlich. Dieter E. Zimmer starb 2020 in Berlin.
Dieter E. Zimmer, geb. 1934, war freier Autor und Übersetzer. Von 1959-1999 war er Redakteur bei DIE ZEIT, davon 1973-1977 Leiter des Feuilletons, danach als Wissenschaftsjournalist mit den Schwerpunkten Psychologie, Biologie, Medizin und Linguistik. Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen erhielt er den Preis für Wissenschaftspublizistik der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Bei Rowohlt war er u. a. als Herausgeber und Übersetzer für die Nabokov-Gesamtausgabe verantwortlich. Dieter E. Zimmer starb 2020 in Berlin.