Ehekrieg, verletzte Gefühle, Schuld und Sühne: ein fulminantes Buch, in dem ein privates und ein Weltendrama mit Donnergrollen aufeinanderstoßen.
Christopher Tietjens ist ein Gentleman, wie er im Buche steht. Und deshalb hat er jahrelang die Intrigen, Eskapaden und die Untreue seiner attraktiven Gattin Sylvia so aufgenommen, wie er es auch von anderen Vertretern der höheren Gesellschaftsschichten erwarten würde: keine Szenen. Und seine eigenen Gefühle für Valentine Wannop unterdrückt, weil ein Gentleman seine Frau nicht betrügt.
Und statt die Trennung öffentlich zu machen, die Tietjens nach einem hasserfüllten Streit mit seiner Frau für selbstverständlich hielt, ist er direkt in die Schützengräben Frankreichs geflohen, wo ein unbarmherziger Stellungskrieg zwischen den Alliierten und den Deutschen tobt.
Doch auch hier hat Tietjens keine Ruhe: Während er inmitten einer Feuerpause versucht, sein aus vielen Nationalitäten bestehendes Ersatzbataillon für einen wichtigen Einsatz zu organisieren, erhält er die Nachricht, dass seine Frau auf dem Weg in das französische Kriegsgebiet ist. Als Sylvia in dem von verwundeten, frierenden und ausgezehrten Soldaten überfüllten Frontlager eintrifft, überzieht sie ihren Mann mit einem Sperrfeuer von Verleumdungen und Unterstellungen. Tietjens Vorgesetzter kann einen Skandal nur dadurch verhindern, dass er ihn erneut in die vordersten Einsatzlinien schickt ...
Band 2 der Tetralogie Ende der Paraden.
Ford Madox Ford (1873-1939) wurde als Sohn eines Deutschen und einer Engländerin unter dem Namen Ford Hermann Hueffer geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg, an dem er auf englischer Seite teilnahm, legte er seinen deutschen Namen ab und lebte in Frankreich und Amerika. Er war mit vielen Künstlern und Schriftstellern wie Joseph Conrad, D. H. Lawrence, Wyndham Lewis, Ezra Pound und Ernest Hemingway befreundet.
Joachim Utz übersetzte u.a. Yeats, Owen, Spender und Tomlinson und wurde in der Presse für seine "hoch sensible, nuancenreiche und vokabelvirtuose" Übertragung der Werke von Ford Madox Ford gelobt.