Liane Dirks geboren 1955, wuchs in Hamburg, der Karibik, Bayern und Nordhessen auf. Nach dem Studium längere Auslandsaufenthalte in Frankreich und Mexiko. Seit 1985 ist sie freie Schriftstellerin. Sie erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln, den Märkischen Literaturpreis und den Preis der LiteraTour Nord 2003. Sie hat sechs Romane veröffentlicht und 21 Bücher herausgegeben. Von ihr erschienen Vier Arten meinen Vater zu beerdigen, Roman, 2002. Narren des Glücks, Roman, 2004. Krystyna, KiWi 957, 2006. Falsche Himmel, Roman, 2006. Der Koch der Königin, 2009.
Der Romanklassiker zum Thema sexueller Missbrauch bleibt ungebrochen aktuell
»Euer Vater hat wieder etwas angestellt«, sagt die Mutter zu den Kindern, wenn sie die Koffer packt. Und da ist sie wieder, diese »liebe wütige Angst«, wie Anne, die zu Beginn der Geschichte vier und am Ende elf Jahre alt ist, dieses Gefühl des Unbeschützten nennt. Das Mädchen erzählt die Geschichte seiner Kindheit, von der Liebe zum Vater, der mit seinen Träumen und Märchen alles verzaubern kann, der seine Sehnsüchte aber auch mit Alkohol und Sex stillt und dabei nie satt wird und seine beiden Töchter sexuell missbraucht, über Jahre hin. In den dreißig Jahren seit der Erstveröffentlichung hat Liane Dirks die Debatten um das Thema begleitet und mit Betroffenen biografisch gearbeitet. In ihrem Vorwort zeigt sie die Langzeitfolgen für die Opfer auf, aber auch die Bedeutung des Themas für unsere Gesellschaft: Eindringlich fordert sie eine tief gehende Debatte über Wertschätzung und Schutz unserer Kinder, aber auch über ein neues Verhältnis zu unserer Sexualität, jenseits von Sadomaso.