Die neuaramäische Sprache Turoyo war ursprünglich im Gebiet der Tur 'Abdin in der Südosttürkei (Zentrum Midyat) beheimatet und wird noch heute von syrisch-orthodoxen Christen im nahöstlichen und europäischen Exil gesprochen. Trotz der Verbreitung und guten Dokumentation dieser Sprache blieb eine ausführliche Darstellung der Syntax lange ein Desideratum der Forschung. Mit dem vorliegenden Band schließt Michael Waltisberg diese Lücke. Als Quellen der Untersuchung fungieren neben Daten von zwei muttersprachlichen Informanten die meisten bisher veröffentlichten Turoyo-Texte in Dorfdialekten, die mehrheitlich von Helmut Ritter und Otto Jastrow ediert worden sind. Der syntaktische Stoff wird in den drei großen Kapiteln Nominalphrase, einfacher Satz und komplexer Satz dargestellt und mit einer Fülle von Beispielen belegt. Der methodische Ansatz ist dabei induktiv angelegt und funktional orientiert, indem der sprachliche Befund der Formulierung der Regeln vorangeht und Sprache als abstraktes System betrachtet wird, das mit semantischen und pragmatischen Faktoren interagiert. Eine allgemeine Charakteristik der Turoyo-Syntax schließt das Buch ab.