Archäologen haben gezeigt, dass Taiwan und die Penghu-Inseln schon früh mit dem chinesischen Festland und anderen Gebieten in Kontakt standen. Hier geht es jedoch um entsprechende Belege in alten Schriftquellen (ca. Han- bis frühe Ming-Periode), die in einer kritischen Gesamtschau, überwiegend chronologisch geordnet, vorgestellt werden. Viele Hinweise sind bis heute umstritten, etwa bestimmte Toponyme, aber in der Summe deuten sie an, dass Penghu und Taiwan vor allem in Fujian wahrgenommen wurden, bisweilen sogar im politisch-militärischen Kalkül des Festlandes eine gewisse Rolle spielten - und zwar schon lange vor Ankunft der ersten Europäer in Fernost und dem Beginn der "Globalisierung". Kurz, der Blick wandert vom Festland auf die insulare Region. Dabei wird Taiwan zugleich in größere maritime Kontexte eingebettet: als Insel, die zwischen den Austauschzonen des Ost- und Südchinesischen Meeres lag. Sehr wichtig in diesem Zusammenhang ist die Entwicklung traditioneller Seerouten, besonders der sogenannten Ostroute von Fujian via Penghu in Richtung Luzon, der Sulu-Zone und noch weiter nach Süden. Insgesamt ist die Darstellung als Einführung konzipiert, die nicht nur Historiker, sondern auch Studierende anspricht.