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Gesellschaft, Geschichte & Politik / Politik / Gender
Bianca Iosivoni liest aus "Bad Vibes"
01.03.2025 um 19:30 Uhr
Midlife-Crisis
Von den feministischen Ursprüngen eines Männer-Klischees
von Susanne Schmidt
Übersetzung: Stefanie Brägelmann, Annika Klapper
[Originaltitel: Midlife-Crisis. The Feminist Origins of a Chauvinist Cliché]
Verlag: Goldmann Verlag
Taschenbuch
ISBN: 978-3-442-31725-7
Auflage: Originalausgabe
Erscheint im Februar 2025
Sprache: Deutsch
Orginalsprache: Englisch
Format: 215 mm [H] x 135 mm [B] x 23 mm [T]
Gewicht: 383 Gramm
Umfang: 304 Seiten

Preis: 18,00 €
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Biografische Anmerkung
Klappentext

Susanne Schmidt, Historikerin, lehrt und forscht an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zu ihren Forschungsinteressen gehören die Geschichte der Psychologie, die Geschichte des Feminismus und die Geschichte von Wissenschaft und Öffentlichkeit. Ihre Arbeit wurde unter anderem mit dem Förderpreis der Gesellschaft für die Geschichte der Wissenschaften, der Medizin und der Technik (GWMT) ausgezeichnet. 2020 erschien ihr Buch Midlife Crisis. The Feminist Origins of a Chauvinist Cliché.



Eine Neuerzählung der Lebensmitte


Wir alle kennen das stereotype Bild des Mannes, der sich in der berühmten Midlife-Crisis befindet: Seines Alltags als Ehemann und Vater überdrüssig, geht er »nur schnell Zigaretten holen« und braust mit der neuen Freundin im Sportwagen davon, um für immer zu verschwinden. Doch das verbreitete Klischee männlicher Selbstfindung ist nicht der einzige Entwurf der Lebensmitte. Im Gegenteil: Der Begriff Midlife-Crisis hat feministische Ursprünge. Bekannt machte ihn die New Yorker Journalistin Gail Sheehy in ihrem Bestseller
Passages
(1976) um der zunehmenden Unzufriedenheit von Frauen mit ihrer Mutter- und Hausfrauenrolle einen Namen zu verleihen. Die Midlife-Crisis im Sinne eines Neuanfangs in den mittleren Lebensjahren einer Frau, verbunden mit weiblichem Aufbegehren und dem Kampf gegen tradierte Geschlechterrollen, verbreitete sich als ein Konzept der Frauenbewegung der 1970er- und 1980er-Jahre. Im weiteren Verlauf eigneten sich konservative Psychologen, Psychiater und andere Experten den populär gewordenen Begriff an, deuteten ihn radikal um und besetzten ihn neu: Die Midlife-Crisis als männliches Phänomen, gleichbedeutend mit dem Ausstieg der Playboys aus dem Familienleben, war geboren - samt aller mit dieser Idee einhergehenden anti-feministischen Implikationen. Susanne Schmidt erzählt den packenden wissenschaftshistorischen Krimi von der patriarchalen Vereinnahmung eines Konzepts, das der Frauenbewegung entstammt, und lädt zu einer Rückbesinnung auf das emanzipatorische Potenzial der Midlife-Crisis ein.


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