Mit Raoul Schrott entdecken, wie modern Euripides ist
Liebe und Leidenschaft, Mord und Heimtücke, Zweifel und Verantwortung - Euripides' Tragödien sind Fundament der Weltliteratur und von verblüffender Aktualität: >Alkestis< ist das erste feministische Drama der Weltgeschichte, seine >Bakchen< analysieren das Sektenwesen und seine >Orestie< - die hier erstmals seit der Antike wieder präsentiert wird - ist nach wie vor eines der besten Stücke über Terrorismus und Populismus. Raoul Schrott macht sie mit großer sprachlicher Virtuosität zu Dramen von heute: mitreißend, modern, monumental.
Euripides (ca. 480 v.Chr. - 406 v.Chr.) war ein Tragödiendichter im klassischen Griechenland. Er führte auf Salamis, fernab der Metropole Athen, das zurückgezogene Leben eines Gelehrten und Schriftstellers. Man weiß, dass er zweimal verheiratet war, drei Söhne hatte und mit Sokrates befreundet war. In der Geschichte des Dramas gilt er als Avantgardist, der die neuen Ideen seiner Zeit auf die Bühne brachte. So entfaltete sich seine Wirkung auch erst nach seinem Tod. Von seinem Werk überliefert sind 92 Stücke, 55 Fragmente, 17 Tragödien und ein Satyrspiel.