Jürgen Luh ist leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter im Ressort Wissenschaft und Forschung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg sowie Direktor am Research Center Sanssouci für Wissen und Gesellschaft. Er hat 2012 die Ausstellung "Friederisiko" kuratiert und u.a. Biografien über Friedrich den Großen und den Großen Kurfürsten vorgelegt.
Vorwort. Evidenz, Debatte und Deutung
Von Georg Herbert und Stephan Malinowski
1. Düsseldorf 1933. Der 3. Waffentag der deutschen Kavallerie oder Wie die alten Soldaten in den «neuen Staat» überführt wurden
2. Carl Lange und «Der Kronprinz»
3. Die «Langemarck-Denkmalweihe» in Naumburg 1933, Franz Seldte und der Kronprinz
4. Lothar Machtans «Der Kronprinz und die Nazis. Hohenzollerns blinder Fleck», eine Buchbesprechung
5. Ich sage «Ja»! Der 12. November 1933, der Führerstaat und Kronprinz Wilhelm
6. Ein öffentlicher Mann. Der deutsche Kronprinz Wilhelm 1930 bis 1934
Nachwort
Danksagung
Anmerkungen
Bildnachweis
DER KRONPRINZ UND DIE NAZIS
Wilhelm von Preußen präsentierte sich gern in Uniform mit Hakenkreuzbinde und im Tête-à-Tête mit Nazigrößen. Dass er für die NSDAP und Hitler eintrat, ist unstrittig. Aber eine nennenswerte Rolle auf dem Weg zur "Machtergreifung" der Nationalsozialisten will er dennoch nicht gespielt haben. In diesem Buch geht der Historiker Jürgen Luh akribisch genau der Absicht und dem Tun Wilhelms auf den Grund.
Über die Hohenzollern und die Frage, ob sie dem Aufstieg des Nationalsozialismus "erheblichen Vorschub" geleistet haben, ist eine heftige Kontroverse entbrannt. In ihrem Zentrum steht der Exkronprinz Wilhelm von Preußen, dessen öffentliches Auftreten in der Zeit von 1932 bis 1934 auch rechtlich für die Klärung dieser Frage von erheblicher Bedeutung ist. Jürgen Luh, ein ausgewiesener Kenner des Themas, setzt sich in präzisen, ganz aus den Quellen gearbeiteten Einzelstudien mit dem Verhalten des Exkronprinzen auseinander und zeigt an belastbaren Beispielen, wie Wilhelm öffentlichkeitswirksam nicht nur für ein Zusammenwirken der alten Eliten mit dem Nationalsozialismus, sondern auch für den "Führerstaat" Hitlers eintrat