Michael Sommer ist Professor für Alte Geschichte an der Universität Oldenburg. Er forscht zur Sozial- und Mentalitätsgeschichte des römischen Kaiserreichs und epochenübergreifend zur Geschichte der Levante.
Vorwort
EINS: ASCHE
1. 'Nicht Liebe noch Bund': Die Quellen
2. Krieg - Macht - Bewährung: Leitfragen und -themen
ZWEI: PRÄLUDIUM
1. Mittelmeer
2. Karthago
3. Sizilien
4. Rom
DREI: WASSER
1. Sizilianisches Gambit
2. Der erste Krieg zwischen den Römern und denKarthagern
3. Das Ende
VIER: INTERLUDIUM I
1. Nachkriegszeit
2. Vorkriegszeit
FÜNF: ERDE
1. Den Krieg nach Italien tragen
2. Symploke
SECHS: INTERLUDIUM II
1. Veteranen
2. Hundertachtundsechzig
SIEBEN: FEUER
1. Ceterum censeo ...
2. ... Carthaginem esse delendam
3. Erinnerungsorte
ACHT: SCHLUSS
ANHANG
Anmerkungen
Bibliographie
Bildnachweis
Ortsregister
Namenregister
Sachregister
SHOWDOWN IN KARTHAGO - ROMS AUFSTIEG ZUM WELTREICH
Sommer 216 v.Chr. - der Karthager Hannibal hat in einem strategischen Coup die Alpen überquert und dezimiert in einer Serie von Schlachten die römischen Truppen. Der Name CANNAE, wo mindestens 50 000 Legionäre den Tod gefunden haben, steht wie ein Menetekel über Rom. Droht den Römern ein weiterer
dies ater, ein neuerlicher schwarzer Tag? - Doch als die letzte Schlacht der Punischen Kriege geschlagen ist, liegt Karthago in Trümmern, und Rom beginnt seinen Aufstieg zum Weltreich.
«Ich habe Angst vor der Zukunft, dass vielleicht einmal ein Anderer unserer Vaterstadt dasselbe Urteil spricht», so soll der Feldherr Scipio im Jahr 146 unter Tränen zu dem Historiker Polybios gesprochen haben, als er in die brennenden Ruinen Karthagos blickte. Er selbst hatte den Befehl gegeben, die antike Metropole, die über Jahrhunderte hinweg den Gang der Geschichte am Mittelmeer maßgeblich geprägt hatte, in Schutt und Asche zu legen. Siebzehn Tage soll Karthago gebrannt haben. Die Stadt wurde damals vollständig zerstört, ihre Stätte verflucht; die überlebenden Bewohner wurden in die Sklaverei verkauft. Seinen Soldaten gestattete der Oberbefehlshaber wegzuschaffen, so viel sie eben tragen konnten. Die Epoche, die mit dem Ausbruch des Ersten Punischen Krieges 264 begann und mit der Zerstörung Karthagos ihren Abschluss fand, ist die dynamischste Phase der Geschichte nicht nur der römischen Republik, sondern der gesamten antiken Mittelmeerwelt. In ihrer machtpolitischen Architektur blieb damals buchstäblich kein Stein mehr auf dem anderen, und auch die innere Struktur der römischen Gesellschaft wandelte sich von Grund auf.
Michael Sommer bietet in dem vorliegenden Band nicht nur eine spannende und informative Gesamtdarstellung der Ereignisse, sondern er leuchtet zudem kenntnisreich die Hintergründe dieses Konflikts aus und stellt die Protagonisten und ihre Motive während der verschiedenen Entwicklungsphasen des Konflikts vor. So wird schließlich deutlich, weshalb Rom und die Mittelmeerwelt 264 in eine Periode krisenhafter Beschleunigung eintraten und warum diese mit Roms Triumph und Karthagos Vernichtung endete.