Jan Assmann ist Professor em. für Ägyptologie an der Universität
Heidelberg und Professor für allgemeine Kulturwissenschaft an
der Universität Konstanz. Zahlreiche Forschungsaufenthalte und
Gastprofessuren, etwa in Los Angeles, Wien, Paris, Jerusalem,
Oxford und Chicago, belegen sein internationales Renommee. Er
wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Sigmund-Freud-Preis
für wissenschaftliche Prosa (2016), Karl-Jaspers-Preis (mit Aleida
Assmann, 2017), Balzan Preis (mit Aleida Assmann, 2017) sowie
dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (mit Aleida Assmann,
2018).
Rituale, Feste, Mythen, Bilder und Texte sind Formen des kulturellen Gedächtnisses. Jan Assmann beschreibt in seinem bahnbrechenden Buch, welche Bedeutung das kulturelle Gedächtnis und insbesondere die Schrift für die Identität von Kollektiven sowie die Entstehung von Staaten und Religionen hat.
Welche Rolle spielt die Erinnerung bei der Herausbildung kultureller Identitäten? Welche Formen kultureller Erinnerung gibt es, wie werden sie organisiert, welchen Wandlungen sind sie unterworfen? Diesen Fragen geht Jan Assmann in einem Vergleich von drei Mittelmeerkulturen des Altertums - Ägypten, Israel und Griechenland - nach, und er zeigt dabei, welche Bedeutung gerade die Erfindung und der Gebrauch der Schrift für die Entstehung früher Staaten haben.