Über den Autor
Michael Stolleis war 1975 - 2006 Professor für Öffentliches Recht und Neuere Rechtsgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und 1992 - 2009 Direktor am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte. Er wurde ausgezeichnet 1992 mit dem "Leibniz-Preis", 2000 mit dem "Balzan-Preis", ist Träger der Ehrendoktorate von Lund, Padua, Toulouse und Helsinki sowie des Ordens Pour le mérite (2014). Bei C.H.Beck sind von ihm lieferbar: Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland (4 Bde.) und Öffentliches Recht in Deutschland. Eine Einführung in seine Geschichte (2014).
1. Margarethe und der Mönch
2. Löwe und Fuchs
3. Blaise Pascal - Gedanken zur Ungewissheit des Rechts
4. Die Prinzessin als Braut
5. Der Streit um den Vorrang, oder: Der Wasunger Krieg
6. Fünf Frauen am Hofe
7. Die Wunderinsel Barataria
8. Corpus Iuris Civilis par coeur
9. Schneidermeister Goethe u. a. gegen Syndicus Dr. Textor
10. Die Verfassung des Reichsmarktfl eckens Kuhschnappel
11. Advocatus pauperum
12. Das Advokaten-Testament von Colmar
13. Brotlose Kunst
14. Der fromme Rat
15. Des Kaisers neue Kleider
16. Helden und Heldengesänge - Nationalepen und Verfassungen im 19. Jahrhundert
17. Der Mordfall Heinze und die Lex Heinze
18. Reine Rechtslehre in Erlangen
19. Über Reinheit
20. Vom Verschwinden verbrauchten Rechts
Anmerkungen
Nachwort
Textnachweise
Abbildungsnachweise
Namenregister
Der renommierte Rechtshistoriker Michael Stolleis versammelt in diesem Buch kuriose Geschichten aus Recht und Literatur vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart. Menschen geraten aneinander, geben ihrer Streitlust nach, prozessieren jahrelang - Stoff für amüsante oder melancholische Betrachtungen aus rechtsgeschichtlicher Perspektive.
Das Spektrum reicht von einer Prozessgeschichte aus dem alten Reval des 15.Jahrhunderts, in der ein Prophet auftritt, für den sich Luther interessierte, über einen Kleinkrieg in Sachsen-Meiningen, der eine Hofdame ins Gefängnis bringt und einen Toten fordert, bis hin zu einem bühnenreifen Frankfurter Prozess zwischen Dr. Johann Wolfgang Textor und seinen Gläubigern, unter ihnen Schneidermeister Goethe. Der Kampf ums Erbe des Armenadvokaten Firmian Stanislaus Siebenkäs im Reichsmarktflecken Kuhschnappel spielt eine Rolle, ebenso wie der Mordprozess Heinze und die Bekämpfung von Unsittlichkeit in Berlin um 1880.
Der Stoff dieser Geschichten stammt aus Archiven und Akten sowie aus der wissenschaftlichen Literatur, aber auch von Autoren, die sich die Freiheit nehmen, Juristen nicht allzu ernst zu nehmen.