Jörn Leonhard ist Professor für Westeuropäische Geschichte an der Universität Freiburg.
Der Erste Weltkrieg sprengte alles, was sich die Welt vor 1914 hatte vorstellen können. Er wirkte wie die Büchse der Pandora - jenes mythische Schreckensgefäß, aus dem alle Übel der Welt entwichen, als man gegen den Rat der Götter seinen Deckel hob. Jörn Leonhard erzählt die Geschichte des Krieges so vielschichtig wie nie zuvor. Er führt den Leser auf vergessene Schlachtfelder und versetzt ihn abwechselnd in die Hauptstädte aller beteiligten Staaten.
So entfaltet dieses Buch ein beeindruckendes Panorama. Es zeigt, wie die Welt in den Krieg hineinging und wie sie aus ihm als eine völlig andere wieder herauskam. Es nimmt nicht nur die Staaten und Nationen in den Blick, sondern auch die Imperien in Europa und weit darüber hinaus. Es beschreibt die dynamische Veränderung der Handlungsspielräume, die rasanten militärischen Entwicklungen und die immer rascheren Wandlungen der Kriegsgesellschaften. Und es lässt die Erfahrungen ganz unterschiedlicher Zeitgenossen wieder lebendig werden: von Militärs, Politikern und Schriftstellern, Männern und Frauen, Soldaten und Arbeitern. Jörn Leonhard ist eine zeitgemäße und moderne Geschichte des Ersten Weltkriegs gelungen, die es so bisher noch nicht gegeben hat: europäisch vergleichend, global in der Perspektive, souverän in der Darstellung.