Platons Symposion ist einer der berühmtesten Texte der Philosophiegeschichte. Im Haus des Tragödiendichters Agathon treffen sich Freunde zu einem Trinkgelage, darunter der Komödiendichter Aristophanes und Sokrates. Wie in einem geistigen Wettkampf hält jeder der Freunde eine Lobrede auf den Liebesgott Eros. Geistreich und in geschliffener Sprache behandelt eine jede Rede einen besonderen Aspekt. Als die Reihe an Sokrates ist, berichtet er, er sei von der Seherin Diotima in das Geheimnis des Eros eingeweiht worden. Über mehrere Stufen führt Sokrates seine Zuhörer von der Schönheit einzelner Körper zum geistig Schönen und letztlich zur Idee des Schönen. Platons Meisterwerk ist nicht nur ein wunderbares Lehrstück über Schönheit und Liebe, sondern zugleich der Entwurf einer als Erotik verstandenen Philosophie.
Der Altphilologe Albert von Schirnding ist Lyriker, Erzähler, Essayist und Literaturkritiker. Bekannt geworden ist er u.a. als Interpret griechischer Philosophie. Schirnding ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.