Claudia Ott hat mit großer Meisterschaft einen farbigen Teppich der Liebesdichtung geknüpft, der alle Liebenden zum Verweilen einlädt und selbst eine Liebeserklärung an den Orient ist. Ihre zauberhafte Anthologie versammelt Gedichte aus drei Jahrtausenden und aus verschiedenen Kulturen und Sprachen: von Babylon und Ägypten über die kunstvolle Liebesdichtung des islamischen Mittelalters bis zur Gegenwart, von al-Andalus im Westen bis zum Indus im Osten.
Die Sprache der Liebe ist die Muttersprache des Orients. In keiner anderen Region der Welt wurde so viel und so schön über die Liebe gedichtet. Das Erstaunliche ist, daß sich durch die Zeiten und Räume die Worte und Bilder der Liebe ähneln und bis heute aufeinander Bezug nehmen. Teils freimütig erotisch, teils kunstvoll stilisiert handeln die Gedichte von schönen Männern und Frauen, von verzehrender Sehnsucht und von Paradiesen der Lüste, vom Glück der Vereinigung und vom Liebestod. Claudia Ott hat die Gedichte teils selbst übersetzt und teils auf klassische Übersetzungen zurückgegriffen. Alle Gedichte werden im Anhang durch Erläuterungen erschlossen. Auf wunderbare Weise beweist dieses Buch, daß die orientalische Sprache der Liebe auch im Abendland unmittelbar verstanden werden kann.
Claudia Ott ist durch ihre Neuübersetzung von Tausendundeine Nacht, zahlreiche Lesekonzerte und durch Rundfunk- und Fernsehauftritte bekannt. Sie hat mehrere Jahre in arabischen Ländern gelebt und arbeitet als Übersetzerin, Autorin und Musikerin. Sie lehrt außerdem an der Universität Erlangen-Nürnberg.