Dr. Ralf Antes promovierte bei Prof. Dr. H. Kreikebaum an der Universität Frankfurt am Main. Er ist heute wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für betriebliches Umweltmanagement der Universität Halle-Wittenberg.
1. Die Untersuchung.- 1.1 Ausgangspunkte.- 1.2 Fragestellung und Vorgehen.- 1.3 Begriffsdefinitionen.- 2. Prävention als ökologische Anforderung an Unternehmen.- 2.1 Legitimation und Grenzen des reparativen Umweltschutzes.- 2.2 Prävention - Die Perspektive unterschiedlicher Disziplinen.- 2.2.1 Ökologieorientierte Präventionskonzepte der BWL: Qualitatives Wachstum, integrierter Umweltschutz und Risikomanagement.- 2.2.2 Vorsorge als Prinzip der nationalen Umweltpolitik.- 2.2.3 Vorsorge als Prinzip des nationalen Umweltrechts.- 2.2.4 Vorsorge als Prinzip der internationalen Umweltpolitik und des internationalen Umweltrechts.- 2.2.5 Weitere Präventionsfelder der BWL: Qualitätsmanagement und Arbeitsumweltschutz.- 1 Qualitätsmanagement.- 2 Arbeitsumweltschutz.- 2.2.6 Zwischenergebnis.- 2.3 Inhalt des präventiven betrieblichen Umweltschutzes.- 2.4 Gestaltungsrelevante Merkmale eines präventiven betrieblichen Umweltschutzes.- 2.4.1 Reduktion der Wirkungsursache.- 2.4.2 Ganzheitlichkeit von Problemsicht und -behandlung (umfassende Minimierung).- 2.4.3 Unsicherheit und Veränderlichkeit ökologischen Wissens.- 2.4.4 Ökologische Betroffenheit sämtlicher organisatorischer Einheiten und Funktionen.- 2.5 Zusammenfassung.- 3. Einflüsse auf das umweltverträgliche Entscheiden und Handeln des einzelnen Organisationsmitglieds.- 3.1 Verhaltenstheoretische Vorüberlegungen.- Psychologisches Verhaltensmodell (93) Organisationstheoretisches Entscheidungsmodell (94) Arbeitswissenschaftliche und -psychologische Modelle des Verhaltensspielraums (96) Rollentheorie (98) Theorie externer Effekte (100) Das Konzept nicht intendierter Konsequenzen (101) Arbeits- und mikropolitische Analysen (103) Umweltpsychologische Modelle (106).- 3.2 Demographische und sozio-ökonomische Eigenschaften von Organisationsmitgliedern.- 3.3 Psychographische Eigenschaften von Organisationsmitgliedern.- 3.3.1 Qualifikation für umweltverträgliches Verhalten.- 3.3.2 Motivation zu umweltverträglichem Verhalten.- 1 Umweltorientierte Werthaltung.- 2 Einstellung zum Umweltschutz.- Wahrgenommene Ernsthaftigkeit der Umweltwirkung (135) Emotionale persönliche Betroffenheit (138) Wahrgenommene Kontrolle/Kausal itätsorientierung (141) Einstellung gegenüber umweltverträglichem Verhalten (Einstellung i.e. S.) und ihre Verfügbarkeit (143) Vertrauen (145) Verhaltensbereitschaft und -absicht (146).- 3 Kosten-Nutzen-Abwägung / Andere Verhaltensmotive.- 3.4 Situative Einflüsse.- 3.4.1 Das Umweltproblem.- 3.4.2 Der strategische Rahmen umweltverträglichen Verhaltens.- 1 Absichten und Ziele.- 2 Strategien und Maßnahmen.- 3.4.3 Der organisatorische Rahmen umweltverträglichen Verhaltens - Fremd- und Selbstorganisation.- 1 Gesetzgebung, Rechtsprechung und Normungssysteme.- Inhaltliche Vorgaben (170) Organisatorische Vorgaben (173) Rechtliche Zuweisung von Verantwortung (177).- 2 Arbeitsbeziehungen.- Beteiligungsrechte (181) Entlohnungssysteme/-grundsätze (185) Arbeitsbedingungen (186) Qualifizierung (186) Umweltschutz (187).- 3 Die Stelle.- Definition der Aufgabe (191) Normierung der Aufgabe (194) Formalisierung der Aufgabe (198) Kompetenzumfang (200) Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten (201) Anreiz und Kontrolle (204) Verhaltens-interdependenzen (208).- 4 Kulturelle Gemeinschaften.- Organisationskultur (211) Gruppennormen (216) Organisationsübergreifende Kulturen (221).- 3.4.4 Verfügbarkeit umweltverträglicher Alternativen.- 3.5 Zusammenfassung.- 4. Ansätze zur Gestaltung eines präventiven betrieblichen Umweltschutzes.- 4.1 Fremdorganisation als Ausgangspunkt: Die gesetzliche Minimalauslage.- 4.2 Organisationstheoretische Überlegungen.- 4.2.1 Arbeitsteilung und Konfiguration.- 1 Funktional-additive Organisation und Integration als entgegengesetzte Gestaltungskonzepte.- 2 Prävention als Aufgabe der Führung, von Experten oder jedes Organisationsmitglieds?.- Prävention als Führungsaufgabe (237) Prävention als Expertenaufgabe (239) Prävention als Bereichsaufgabe (254) Prävention durch Sekundärorganisation (259).- 3 Konfiguration.- 4.2.2 Verhaltenssteuerung und -koordination.- 1 Einräumen der Verfügungsmöglichkeit über Ressourcen.- 2 Vorgabe von Verhaltensnormen und Entwicklung einer gemeinsamen Werthaltung.- 3 Ergänzende Maßnahmen.- Verbesserung der Informationen über Verhaltensnormen (268) Verbesserung der Fähigkeiten und der Informationsstände (268) Motivierung der Organisationsmitglieder (285).- 4.3 Organisationspraktische Überlegungen.- 4.3.1 Anknüpfung an inhaltlich und strukturell affine Aufgaben?.- Qualitätsmanagement * Arbeitsumweltschutz.- 4.3.2 Umweltorientierung der Arbeitsbeziehungen?.- 4.3.3 Umsetzung der Normensysteme zum Umweltmanagement?.- 5. Grenzen und Hemmnisse präventiven betrieblichen Umweltschutzes.- Entropie * Kosten * Zeit * Wissen * Wahrnehmung * Komplexität * Ökologische Blindheit der verhaltenssteuernden und -koordinierenden Instrumente * Arbeitsteilung * Sozial-organisatorischer Konservativismus oder strategy follows structure.- Normenverzeichnis: Gesetze und Urteile.
Der Autor untersucht, ob und in welcher Form Qualitätsmanagement, Arbeitsschutz, das System der Arbeitsbeziehungen und die Vorgaben der EU-Umweltaudit-Verordnung präventiven Umweltschutz befördern.
PV-Text: Betrieblicher Umweltschutz ist derzeit noch überwiegend nachsorgend und techniklastig ausgerichtet; die sozial-organisatorische Seite des Umweltschutzes beschränkt sich weitgehend auf den Einsatz von Betriebsbeauftragten. Eine solch arbeitsteilige Aufgabenverteilung kann jedoch kaum präventiv wirken.
Ralf Antes zeigt, daß präventiver Umweltschutz stärker als bisher die Organisationsmitglieder - als potentielle Verursacher von (Umwelt-)Wirkungen - in den Mittelpunkt der Maßnahmen stellen muß. Aus dieser veränderten Aufgabenverteilung folgt die Notwendigkeit, die "ökologische Blindheit" der Instrumente betrieblicher Verhaltenssteuerung und -koordination zu überwinden. Abschließend wird untersucht, ob und in welcher Form Qualitätsmanagement, Arbeitsschutz, das System der Arbeitsbeziehungen und die Vorgaben der EU-Umweltaudit-Verordnung präventiven Umweltschutz befördern.