Selbstdarstellung scheint heute selbstverständlich, Schüchternheit hingegen ist passé. Stimmt nicht, wie Florian Werner in seinem Bericht zeigt. Die Gesellschaft der Schüchternen ist auch im 21. Jahrhundert überraschend groß. Amüsant und formvollendet erzählt Werner von seiner Rolle als zweitgeborener Zwilling, von der Bedeutung von Kapuzenpullis, wie er seine Frau kennenlernte und warum er auch gegenüber unverschämten Kellnern zwanghaft höflich bleibt. Werner erklärt außerdem, wie Schüchternheit bei Kindern entsteht, wie der große Markt der Schüchternheitsbekämpfung funktioniert und warum Schüchternheit auch eine Stärke sein kann. Ein geistreicher, ungewöhnlicher und verblüffender Erlebnisbericht.
Florian Werner, 1971 geboren, ist promovierter Literaturwissenschaftler und lebt als Autor, Journalist und Übersetzer in Berlin. Sein bei Nagel & Kimche erschienenes Buch Die Kuh. Leben, Werk und Wirkung (2009) wurde in mehrere Sprachen übersetzt und von der Zeitschrift Bild der Wissenschaft als originellstes Wissenschaftsbuch des Jahres sowie mit dem Umweltpreis des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Auch die folgenden Bücher Werners wurden in mehrere Sprachen übersetzt.