Das 19. Jahrhundert neigt sich dem Ende zu, als der politisch in Ungnade gefallene Machmud Abdel Sahir von Kairo in die abgelegene und gefahrliche Oase Siwa nahe der libyschen Grenze versetzt wird. Er wei, dass zwei seiner Vorganger ermordet wurden. Aber wei er auch wirklich, was ihn erwartet? Siwa ist eine eigene Welt mit ureigenen Gesetzen. Auf Schritt und Tritt erwacht die Geschichte: das Orakel von Alexander dem Groen, das Bad der Kleopatra, der hartnackige Widerstand der berberischen Einwohner gegen alle Eindringlinge. In Siwa gerat Machmud zwischen die Fronten der sich untereinander bekriegenden Einwohner. Als die Kluft zwischen Besetzer und Besetzten, Frau und Mann, Traum und Realitat immer weiter wird, erreichen die Spannungen ihren Hohepunkt.
Baha Taher, geboren 1935 in Karnak, veröffentlichte 1964 seine erste Kurzgeschichte. Sechs Romane, weitere Kurzgeschichten und nichtfiktionale Arbeiten folgten. Nach vielen Jahren des Exils in der Schweiz, wo er als Übersetzer der UN in Genf tätig war, kehrte Baha Taher wieder nach Ägypten zurück. Für seinen Roman Die Oase erhielt Baha Taher 2008 den International Prize for Arabic Fiction. Er starb 2022 in Kairo.