In der Rede zur Verleihung des Nobelpreises nannte Machfus sich einen Abkömmling auch der pharaonischen Zivilisation. In diesem Roman wendet er sich dem Alten Ägypten zu. Wenige Jahrzehnte nach Echnatons Tod geht der junge Historiker Merimun auf die Suche nach der Wahrheit. Er befragt vierzehn Zeitzeugen nach ihren Erlebnissen: Generäle, Priester, Künstler, enge Vertraute und Familienmitglieder erzählen ihm ihre Geschichte. Nach Echnatons Sturz und der Niederlage der Utopie stehen in ihren Berichten Hass und stille Bewunderung dicht nebeneinander. Zuletzt dringt Merimun auch zu Nofretete vor. Von den neuen Machthabern in einem zerfallenen Palast eingesperrt, wird sie sich des Verrats an ihrer großen Liebe bewusst.
Nagib Machfus, geboren 1911 in Kairo, gehört zu den bedeutendsten Autoren der Gegenwart und gilt als der eigentliche »Vater des ägyptischen Romans«. Sein Lebenswerk umfasst mehr als vierzig Romane, Kurzgeschichten und Novellen. 1988 erhielt er als bisher einziger arabischer Autor den Nobelpreis für Literatur. Nagib Machfus starb 2006 im Alter von 94 Jahren in Kairo.