Mensch und Westliche Honigbiene verbindet eine lange gemeinsame Geschichte: Schon die ersten Menschen wussten Honig und Wachs zu schätzen und suchten die Nähe dieser bemerkenswerten Insektenart. Vielleicht ist es diese lange gemeinsame Geschichte, die noch heute die tiefe Verbundenheit nährt, die viele Menschen zu den Bienen verspüren. Trotzdem sind die Menschen mit der Honigbiene nicht gut umgegangen: Heute, nach nur wenigen Jahrzehnten der intensiven Bienenhaltung, steht die einheimische Honigbiene kurz vor der Ausrottung, und auch unsere Imkervölker leiden Not. Doch es gibt Hoffnung, denn ein nachhaltiges und tiergerechtes Imkern ist möglich. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den wild lebenden Honigbienen zu, die auch bei uns in den Wäldern und Landschaften gesund überleben. Was können wir von ihnen abgucken und in unsere Imkerpraxis übernehmen? Das vorliegende Buch stellt die wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammen und erläutert, wie sie in der Imkerpraxis umgesetzt werden können.
Sigrun Mittl studierte Pharmazeutische Biologie, organische und anorganische Chemie, Mikrobiologie, Genetik, Geologie, Zoologe und Botanik. Das Studium schloss sie 1989 mit dem Diplom in Biologie ab und arbeitet seit 1986 im Natur- und Artenschutz. Seit 2012 erforscht sie verschiedene Themen rund um die einheimische Dunkle Biene und die Honigbiene im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Nutztierhaltung. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf der Erarbeitung und Vermittlung von wissenschaftlich fundiertem Wissen zur nachhaltigen Bienenhaltung, zu gesunden Honigbienen, artgerechten Bienenwohnungen und dem Schutz der wild lebenden Honigbienen. Darüber berichtet sie auf bienen-dialoge.de
Einleitung 13
Teil I
Als Mensch und Honigbiene sich vor 2 Millionen Jahren fanden - Der gemeinsame Weg von Mensch und Westlicher Honigbiene in der Altsteinzeit 17
1 Die ersten Treffen von Mensch und Westlicher Honigbiene fanden in Asien und Afrika statt 18
2 Die Westliche Honigbiene und der Mensch auf dem Weg nach Europa 26
Teil II
Unsere Westliche Honigbiene und der Beginn ihrer gezielten Nutzung in Mitteleuropa 45
3 Wald- und Bienennutzung von der Mittelsteinzeit bis zur Eisenzeit 46
4 Wald- und Bienennutzung ab der Zeit nach Christi Geburt 58
5 Wald- und Bienennutzung ab etwa 700 n. Chr. 66
Teil III
Der große Umbruch: Die Intensivierung der Bienenhaltung seit etwa 1850 83
6 Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft und das Ende der Zeidlerei 84
7 Die Quelle "wilde Honigbienen" aus Wald und Flur ist etwa um 1800 versiegt 92
8 Der Beginn der Intensivierung der Imkerei 98
9 Die Warnungen berühmter Bienenforscher ab 1860 102
Teil IV
Die Zunahme der Bienenkrankheiten und die Strategien zu ihrer Bekämpfung 121
10 Die Ausbreitung der Amerikanischen Faulbrut (AFB) ab etwa 1860 122
11 Die erste Milbenseuche schreckt die Imker 1904 auf 130
12 Die Nosema-Krankheit 148
13 Was waren die Gründe für die Heilkraft der Natur gegen Erreger? 156
14 Die Varroamilbe als nächste Herausforderung ab 1970 166
Teil V
Die Kraft der Natur - Das Geheimnis der natürlichen Selektion 201
15 Die Gründe für die nachhaltig erfolgreichste Strategie, d. h. die "Strategie der Natur" 202
16 Wild lebende Honigbienen - Seuchenschleuder oder Genschatz 240
17 Gesamtbetrachtung 244
Teil VI
18 Unser Ziel - Land ohne Bienenseuchen - oder: Land mit gesunden Honigbienen 250
19 Die Grundlagen nachhaltigen Imkerns 254
Literaturverzeichnis 265
Bildnachweis 278
Register 279
Raum für Notizen 288