Kokoschka und Österreich: Das ist eine Geschichte von Kränkung und Bewunderung, von Heimat- und Hassliebe, politischer Vereinnahmung und Opportunismus, ein Parcours durch die Kunst und die politische Geschichte des 20. Jahrhunderts sowie die wechselvolle Biographie eines faszinierenden Künstlers. Am Anfang der internationalen Karriere Oskar Kokoschkas (1886-1980) standen legendäre Skandale in Wien, die ihn sowohl zum ewigen Enfant terrible als auch zum 'Opfer' österreichischer Kulturpolitik machten. Sein ambivalentes Verhältnis, seine Hassliebe zu Österreich zieht sich trotz wechselnder Staatsbürgerschaften wie ein roter Faden durch das Leben und Werk dieses explizit politischen Künstlers. Als engagierter Antifaschist, von den Nationalsozialisten als 'entartet' diffamiert, in Prag ab 1934 und später im englischen Exil und bis tief in die Nachkriegszeit hinein war er, wie Bernadette Reinhold anhand zahlreicher Quellen nachzeichnet, stets mit 'tausend Fasern' mit seiner alten Heimat verbunden. Seine politische Instrumentalisierung als 'großer Österreicher' schon im Austrofaschismus, das geringe Engagement, ihn nach 1945 zurückzuholen, aber auch die opportunistischen Verflechtungen mit ehemaligen Nationalsozialisten liefern ein differenziertes Bild des Altmeisters der Moderne.
Bernadette Reinhold ist Leiterin des Oskar Kokoschka Zentrums sowie Senior Scientist am Institut Kunstsammlung und Archiv an der Universität für angewandte Kunst Wien seit 2008. Die promovierte Kunsthistorikerin studierte Geschichte und Philosophie in Wien, war freie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Bundesdenkmalamtes (BDA) Wien (1991-2008), der Kommission für Provenienzforschung im BDA (1997-2008) und an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (2004-2008) beschäftigt. Vorstandstätigkeit u.a. in der Österreichischen Gesellschaft für Architektur (2000-2005) und der Oskar Kokoschka Dokumentation (seit 2008). Zahlreiche Publikationen, Forschungs- und Ausstellungsprojekte sowie Lehrtätigkeit zu Kunst und Architektur der Moderne, österreichischer Kulturpolitik, Biographieforschung und nicht zuletzt zu Oskar Kokoschka. Zuletzt erschien: Oskar Kokoschka. Neue Einblicke und Perspektiven / New Insights and Perspektives, hg. mit Régine Bonnefoit, Berlin/Boston 2021.
Bernadette Reinhold ist Leiterin des Oskar Kokoschka Zentrums sowie Senior Scientist am Institut Kunstsammlung und Archiv an der Universität für angewandte Kunst Wien seit 2008. Die promovierte Kunsthistorikerin studierte Geschichte und Philosophie in Wien, war freie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Bundesdenkmalamtes (BDA) Wien (1991-2008), der Kommission für Provenienzforschung im BDA (1997-2008) und an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (2004-2008) beschäftigt. Vorstandstätigkeit u.a. in der Österreichischen Gesellschaft für Architektur (2000-2005) und der Oskar Kokoschka Dokumentation (seit 2008). Zahlreiche Publikationen, Forschungs- und Ausstellungsprojekte sowie Lehrtätigkeit zu Kunst und Architektur der Moderne, österreichischer Kulturpolitik, Biographieforschung und nicht zuletzt zu Oskar Kokoschka. Zuletzt erschien: Oskar Kokoschka. Neue Einblicke und Perspektiven / New Insights and Perspektives, hg. mit Régine Bonnefoit, Berlin/Boston 2021.