Eine der zentralen Fragen der Hebräerbriefexegese ist die nach der Bedeutung des Todes Jesu. Einerseits misst der Verfasser Jesu Tod entscheidende soteriologische Wirksamkeit bei, andererseits betont er Christi Unvergänglichkeit. Beides, Tod und Unsterblichkeit, ist für den Autor zugleich Voraussetzung für das Inkrafttreten der Neuen Diatheke. Christian Lustig zeigt, dass Hintergrund und Kern seiner Todesdeutung dabei eine Abendmahlsparadosis markinisch-matthäischer Provenienz ist. Christus opfert Leib und Blut. Sein Pneuma hingegen ist nach Hebr 9,14 ewig. So bleibt er auch über den Tod hinaus Agens dieser Opferdarbringung. Durch sie vollzieht er Reinigung, Weihe und Inauguration des himmlischen Zeltes wie auch der Glaubenden. Der kultische Dienst des himmlischen Hohepriesters ereignet sich auf Erden am Kreuz und zugleich in pneumatischer Sphäre an Gottes eigenem Heiligtum.
Geboren 1984; 2013 Erstes Staatsexamen, ev. Theologie und lat. Philologie; seit 2013 Mitarbeit am DFG-Projekt zur Erstellung einer polyglotten Synopse zum Buch Jesus Sirach; 2015¿19 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neues Testament, Ev. Theologie, Universität des Saarlandes; 2020¿21 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Altes Testament an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; 2022 Promotion; wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Historische und Systematische Theologie und am Projekt ¿Karl Barth - Edition der Vorträge und kleineren Arbeiten 1937-1939¿, UdS.