Die Einführung der industriellen Produktion und des freien Marktes wurde im 19. Jahrhundert systematisch vom Recht geregelt, ebenso war aber auch das Recht seinerseits Ausfluss des neuen wirtschaftlichen Aufschwungs. Eine Übersicht über die Entwicklung der verschiedenen Rechtsmaterien, die hierbei zusammenwirken, macht dies deutlich.
Mathias Schmoeckel gewährt Studierenden der Rechtswissenschaften, Geschichtswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften, aber auch verwandter Disziplinen, mit diesem Buch einen chronologischen Überblick über die Entwicklung des rechtlichen Rahmens der deutschen Wirtschaft. In verschiedenen Blöcken stellt er insbesondere die Entwicklung des Handelsrechts, des gewerblichen Rechtsschutzes, des Gesellschaftsrechts, des Kartellrechts und des Arbeitsrechts, aber auch die Spannungsfelder Wirtschaftsrechtsordnung und Wirtschaftsverfassung sowie die Entwicklung eines Weltwirtschaftsrechts dar.
Damit legt der Autor vor dem Hintergrund der Frage nach dem Maß der Freiheit bzw. der staatlichen Organisation der Wirtschaft eine in allen Rechtsgebieten bestimmende Einwirkung frei: Deutlich wird die prägende Kraft des Zweiten Kaiserreichs für die deutsche wirtschaftliche Rechtsordnung. Die gesellschaftlichen Umstände bei der Entstehung der einzelnen Rechtsmaterien prägen die dogmatischen Konturen so stark, dass sie nicht nur bis heute wirksam sind, sondern auch den inneren Konnex der verschiedenen Fächer und Disziplinen als Facetten einer Rechtsordnung zeigen, die sich der neuen Herausforderung der Industrialisierung stellen.