1930 rechnete Keynes vor, dass seine Enkelkinder-Generation 100 Jahre später dank technologischen Fortschritts in nie gekanntem materiellem Wohlstand leben und dank dieser Entwicklung nur noch 15 Stunden pro Woche arbeiten würde. Die erste Prognose ist präzise eingetroffen - die zweite offenkundig nicht.
Keynes' visionärer Essay wirft Fragen auf, die heute mehr denn je zentral sind: Warum arbeiten wir immer noch so viel und wieder zunehmend mehr? Welche Alternativen gäbe es zum derzeitigen Arbeitsregime? Und wofür arbeiten wir überhaupt?
Ein Essay von Ulrike Herrmann gibt weitere Denkanstöße.
John Maynard Keynes (1883-1946) zählt zu den bedeutendsten Wirtschaftswissenschaftlern des 20. Jahrhunderts. Bis heute ist der »Keynesianismus« von großem Einfluss auf die Wirtschaftspolitik.
Jens Knipp, geb. 1976, nach dem Studium der Germanistik und Philosophie für mehrere Verlage als Lektor und Übersetzer tätig, ist seit 2010 Studienrat am Erzbischöflichen St.-Angela-Gymnasium in Wipperfürth.
Ulrike Herrmann, geb. 1964, ist Journalistin und Publizistin (taz).