Dass wir einer Nation angehören, "Deutsche"? "Franzosen"? "Türken" sind, erscheint uns heute als wesentlicher Teil unserer Identität. Das war nicht immer so. Nationalismus ist ein Phänomen der Neuzeit. Er war die Grundlage für die Herausbildung nationaler Kulturen und die Entstehung von Nationalstaaten. Zumal in seiner deutschen Ausprägung war er aber auch immer wieder Ausgangspunkt für Hass, Gewalt und Krieg. Andreas Fahrmeir schreibt die Geschichte eines ambivalenten Phänomens, das, wir sehen es an den jüngsten politischen Entwicklungen, auch in unserem vermeintlich "postnationalen" Zeitalter dramatisch und brisant bleibt.
Einleitung
1 Anfänge
2 Aufklärung
3 Die Französische Revolution: Nationale Sattelzeit?
4 Deutscher Bund: Nationalismus als politische Oppositionsbewegung?
Staaten und Nationalkulturen
Politik der deutschen Fragen
"Rasse" und Nation
5 Nationale Monarchien
Staat und Nation
Debatten über Nation und Integration
Biologisierung der Nationsvorstellungen
Kriegsnationalismus
6 Konvergenzen: Die Weimarer Republik
7 Abgrunde: Der Nationalsozialismus
8 Abschied vom ethnischen Nationalismus
9 Ein "weniger nationales Zeitalter"?
Anmerkungen
Lektüreempfehlungen
Andreas Fahrmeir, geb. 1969, ist Professor für Neuere Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main; sein Forschungsschwerpunkt ist das 19. Jahrhundert.