Der Sammelband trägt zur althistorischen Diskussion über Charakter und Form politischen Handelns in der römischen Kaiserzeit bei. Er konzentriert sich auf den Osten des Imperium Romanum während der gesamten Kaiserzeit einschließlich der Spätantike. An konkreten Beispielen gehen die einzelnen Beiträge der Frage nach, welche Handlungsspielräume die Kaiser - aber auch auch andere Instanzen wie Statthalter und Städte - hatten, und ob sich in ihrem Handeln ein politischer Gestaltungswille erkennen lässt, der über das bloße Reagieren auf die Anstöße von Untertanen und Untergebenen hinausging.
Hans-Ulrich Wiemer, Universität Gießen.
Hans-Ulrich Wiemer, Staatlichkeit und politisches Handeln in der römischen Kaiserzeit - Einleitende Bemerkungen; Kostas Buraselis, Zum hadrianischen Regierungsstil im griechischen Osten oder vom kaiserlichen Agieren und Reagieren; Matthäus Heil, Clodius Albinus und der Bürgerkrieg von 197; Andrea Jördens, Zum Regierungsstil des römischen Statthalters - das Beispiel des 'praefectus Aegypti'; Christian Marek, Stadt, Bund und Reich in der Zollorganisation des kaiserzeitlichen Lykien. Eine neue Interpretation der Zollinschrift von Kaunos; Kai Ruffing, Städtische Wirtschaftspolitik im hellenistisch-römischen Kleinasien? Zur Funktion der 'Emporia'; Martin Dreher, Die Ursprünge des Kirchenasyls und die Gesetzgebung Theodosius' II; Dirk Henning, Der erste "griechische Kaiser". Überlegungen zum Scheitern des Procopius Anthemius im Weströmischen Reich; Hartmut Leppin, Zu den Anfangen der Kirchenpolitik Justinians; Sebastian Schmidt-Hofner, Die städtische Finanzautonomie im spätrömischen Reich; Hans-Ulrich Wiemer, Kaiser und Katastrophe. Zur Bewältigung von Versorgungskrisen im spätrömischen Reich