Mit dem Cultural Turn öffnen sich nicht nur bisher eher hermetisch gebliebene geistes- und sozialwissenschaftliche Disziplinen für ein kulturwissenschaftliches Denken - es entstehen aus diesen Forschungen heraus neue, Fachgrenzen überschreitende Ansätze.
Eine zentrale Rolle hierbei spielen die >Studies< - interdisziplinäre Forschungsbereiche, die sich marginalisierten Themen zuwenden, sie systematisch erschließen (bspw. »Women's Studies«, »Postcolonial Studies« etc.) und letztlich auch selbst wieder Studies generieren (aus den »Women's Studies« respektive den »Gender Studies« etwa die »Feminist Studies«, »Masculinity Studies«, »Fat Studies«, »Disability Studies« und die »Porn Studies«).
Diese hochspezialisierten und stark praxistheoretischen Ansätze sind mittlerweile weder aus den Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften noch aus den Geschichts-, Politik- und Sozialwissenschaften wegzudenken. Gleichzeitig sind sie ein wissenschaftstheoretisch noch relativ unerschlossenes Gebiet.
Das »Handbuch Kulturwissenschaftliche >Studies<« stellt mit einem Schwerpunkt auf den deutschsprachigen Kulturwissenschaften die Methoden und Konzepte der derzeit wichtigsten Studies vor und macht die Beziehungsgeflechte zwischen den Studies sichtbar.
Jonas Nesselhauf
und
Florian Weber
, Universität des Saarlandes, Saarbrücken.