Kommunikative Aspekte kolonial- und globalgeschichtlicher Konstellationen treten zunehmend in den Fokus der Sprachwissenschaft und anderer geisteswissenschaftlicher Disziplinen, die auf Quellen als empirischer Grundlage angewiesen sind.
Die Edition des Bremer Bandkatalogs ?Kolonialwesen? (1884?1919) entspricht dem Quellendesiderat insbesondere für diskursorientierte Ansätze in Linguistik, (Post)Colonial Studies, Geschichts- und Sozialwissenschaften. Der archivalische Charakter eines systematischen bibliothekarischen Bandkatalogs bietet einen aus der historischen Sammlungspraxis gewonnenen und von aktuellen Fragestellungen nicht vordeterminierten Zugang zu Präferenzen der Fixierung kolonialer Diskurse.
Fachwissenschaftliche Einleitungen kommentieren die Edition aus sprach-, geschichts- und bibliothekswissenschaftlichen Perspektiven. Mit der Edition, einer Kooperation von Staats- und Universitätsbibliothek Bremen und dem Exzellenzprojekt ?Language in Colonial Contexts? der Universität Bremen, liegt ein Beitrag vor, der Datenzugänge herstellt ? eine zentrale Aufgabe der (Post)Colonial Linguistics.
Maria Elisabeth Müller, Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Germany; Daniel Schmidt-Brücken, University of Bremen, Germany.