Neue Methoden aus der Weltraumpsychologie gegen Einsamkeit, Stress und andere Krisen
Astronaut*innen und Menschen in Extremumgebungen erleben die Herausforderungen und Gefühle, denen auch wir auf der Erde uns täglich stellen müssen, besonders intensiv. Warum also nicht von denjenigen lernen, die monate- oder gar jahrelang isoliert von Freund*innen und Familie in einer lebensfeindlichen Umgebung zurechtkommen müssen? Denn Einsamkeit, Zukunftsängste und Stress dominieren seit Jahren Social-Media-Kanäle, Protestaktionen und Therapiezimmer weltweit, während Bedürfnisse wie Zusammengehörigkeit und Teilhabe in scheinbar galaktische Ferne rücken. Was ist nötig, um trotz Distanz Verbindungen zu anderen Menschen zu schaffen? Wie können wir für ein gutes Miteinander in Teams und auch zu Hause sorgen? Was gelingt gut im All - und wo scheitern selbst die mutigsten Marspionier*innen?
Die Psychotherapeutin und Teampsychologin Alexandra de Carvalho forscht und arbeitet in dem noch jungen Feld der Weltraumpsychologie. Sie versorgt uns mit Strategien für mehr Widerstandskraft und Krisenfestigkeit im Alltag - wissenschaftlich fundiert, dabei aber locker-leicht und eingängig erzählt.
Alexandra de Carvalho, geboren 1989, ist psychologische Psychotherapeutin und forscht in dem noch jungen Feld der Weltraumpsychologie. Dabei untersucht sie, welche Gefühle Menschen in Extremumgebungen erleben, wie sich die Gruppendynamik während einer Mission verändern kann und welche Strategien gegen Langeweile im Raumschiff sinnvoll sind. Sie leitet seit 2015 das Team »Humane Faktoren« beim Österreichischen Weltraumforum und führt in verschiedenen Organisationen für Analog-Missionen Auswahl- und Trainingsprozesse durch. Wenn sie nicht gerade mit Analog-Astronaut*innen Reisen zum Mars simuliert, begleitet sie Menschen psychotherapeutisch und gibt Workshops und Lehrveranstaltungen zum Thema »Psyche in Extremumgebungen«.