Auf der Grundlage des Faust-Stoffes hat Thomas Mann in seinem 1947 erschienenen Musiker-Roman eine Parabel für die Verstrickung des Künstlertums in die politische Katastrophe des Nationalsozialismus geschaffen.
Kein anderer Roman dieses Autors ist dermaßen kontrovers und erhitzt diskutiert worden - noch Jahrzehnte nach seinem Erscheinen. Ruprecht Wimmer verdanken wir den konzisen Abriss dieser komplizierten Wirkungsgeschichte, einen Apparat mit textkritischen Hinweisen und zahlreichen Sachinformationen sowie den Abdruck sämtlicher durch Selbstzensur geopferten Passagen.
Thomas Mann, 1875-1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.
Ruprecht Wimmer ist Professor für Neuere deutsche Literatur und war langjähriger Präsident der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Einen wissenschaftlichen Schwerpunkt bildete das Leben und Werk von Thomas Mann. Er ist Mitherausgeber der 'Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe' der Werke Thomas Manns.