Wie konnte ein Reich von der Größe des Imperium Romanum unter den Bedingungen der damaligen Zeit regiert werden? Mit diesem Problemfeld beschäftigt sich eine große Zahl von Studien seit vielen Jahrzehnten. Sofern eine historische Einordnung versucht wurde, gelangten die meisten Untersuchungen nicht über die Feststellung hinaus, daß die römische Verwaltung nicht modernen Standards entsprach. An diesem Punkt setzt die Untersuchung von Peter Eich an. Bürokratische Strukturen - im heutigen Sinne des Wortes - lassen sich in der Tat zu keiner Zeit des Bestehens des Imperiums nachweisen. Der Autor unternimmt es nun zu klären, in welchem Ausmaß die Herrschaftsausübung im Imperium Romanum im Vergleich zu anderen historischen Imperien singuläre Züge trug oder ob nicht auch typische Komponenten auszumachen sind.
1. Die methodische Grundlegung der Untersuchung 2. Die republikanischen Grundlagen 3. Politischer Kientelismus als Form der Herrschaftsausübung 4. Das procuratorische System 5. Der a rationibus 6. Der praefectus annonae 7. Ein Paradigma für "schleichende Institutionalisierung": die Gardepräfektur 8. Die "Ritter im kaiserlichen Dienst" 9. Die sogenannte "Krise des dritten Jahrhunderts" 10. Die interne Struktur des procuratorischen Systems 11. Ein Ausblick in die Spätantike