Friedrich Nietzsche, geboren am 15. Oktober 1844 in Röcken bei Lützen, ist am 25. August 1900 in Weimar gestorben. 1888, am Vorabend seines Durchbruchs als sprachmächtigster Philosoph, Moralkritiker und Ideengeber der Moderne, fiel er der geistigen Umnachtung anheim. Sein dichterisches Schaffen erreichte in 'Also sprach Zarathustra' und in den 'Dionysos-Dithyramben' seinen Höhepunkt und hat die expressionistische wie die impressionistische Dichtung späterer Jahrzehnte vorweggenommen.
Das Meisterstück eines Dichterphilosophen, poetischer Hymnus an den freien Geist, Daseinsfeier, Weisheitsbuch, höhere Lebenshilfe und spirituelle Offenbarung in einem
Nietzsches «Zarathustra» ist ein Buch, das seinesgleichen sucht. Hier schreibt kein akademisch-trockener Theoretiker in abgeklärter Weise über die letzten Dinge des Lebens. Vielmehr sieht man einen flammenden Denker und Stilisten in rhetorischer Hochform. Hier spricht einer von dem, was ihn umtreibt. Philosophieren ist ihm nicht Zeitvertreib, sondern innerer Notwendigkeit - ein großes Abenteuer, ein Aufbruch ins Ungewisse und Ungesicherte, befeuert durch die Lust nach einem intensiveren, lustvolleren Leben.